Wer dieser Tage aufmerksam über die Laugavegur in Reykjavik geht, der wird vor allem eines bemerken: Eine auffallend hohe Zahl leerer Geschäfte und Häuser.
Nun war und ist auf der Laugavegur immer schon ein reges kommen und gehen vonstatten gegangen, Läden wurden neu eröffnet, verlegt und machten auch wieder zu. Wer längere Zeit nicht hier war, konnte da schon so manche Überraschung erleben, was jetzt neu war.
Neu an der aktuellen Situation ist, das diese Geschäfte und Häuser nicht mehr neu bezogen werden sollen. Sie von mehreren isländischen Investoren aufgekauft worden (wie praktisch auch jedes andere zum Verkauf stehende Haus zwischen der Barónstigur und Lækjargata sowie zwischen Grettisgata und Hverfisgata) und sollen den aktuellen Plänen mehreren Einkaufszentren weichen. Das ganze ist in den Zeitungen hier auch schon als Immobilienmonopoly bezichnet worden.
Konkret geht es dabei um mehrere Häuser im Mittelteil der Laugavegur:
Laugavegur 33-35
Im Bereich der Klapparstigur, wo neben dem Organic Cafe auch der berühmte Nachtclub Sirkus abgerissen werden wird:
Das ehemalige Sirkus, teilweise ist die Fassade schon entfernt, der Abriß wird wohl in den nächsten Tagen beginnen.
Das ehemalige Organic Cafe, direkt neben dem Sirkus gelegen.
Sirkus Logo an einer Wand.
Betroffen sind auf die nächstgelegenen Häuser, die unter anderem das Chinahaus beherbergt haben:
Und nicht zuletzt auch die Häuser der Laugavegur 4-6:
Diese Häuser sollten zunächst abgerissen werden, der Abrissbagger war auch mehr oder weniger schon angerückt, mittlerweile kann man sie aber als „gerettet“ bezeichnen, das sie von der Stadt gekauft worden sind und deshalb erhalten werden (wenn auch an anderen Standorten).
Diese Baupläne werden durchaus kontrovers diskutiert und es ist recht umstritten, ob diese Umbaupläne dem Charakter der Laugavgur gut tun werden (hier sind teilweise 17 stöckige Gebäude geplant).
Ich bezweifle das jedenfalls und befürchte, das die Isländer irgendwann bereuen werden, was sie dem Bild ihrer Innenstadt angetan haben.
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autsch. diese beiden essentiellen communities am klapparstígur derart kahl und im angesicht des nahenden abrisses zu sehen, schmerzt sehr :(
man kann wirklich nur hoffen, dass sich die investoren zurückhalten und rvk nicht ruinieren..
ja, stimmt. da waren schon im november aushänge im hljómalind. ach es ist schon schade :/
vielen dank für die infos zur innenstadtsituation!