Der Erdbebenschwarm, der gestern morgen mit einem spürbaren Erdbeben seine Existenz wieder in Erinnerung rief, lief auch den ganzen Tag gestern weiter. Es kam zu weiteren, relativ starken Beben, das stärkste ereignete sich gestern am späten Nachmittag und maß 4,1 auf der Richterskala. Bis zum Abend hatten sich etwa 500 kleine Beben ereignet.
Erdbebenschwarm in Krýsuvik, dargestellt ist die jeweilige Stärke der Beben. Bild vom isländischen Wetteramt.
Die Erdbeben konzentrierten sich überwiegend westlich des Kleifarvatn, wie sich auf dieser Karte des isländischen Wetteramtes gut sehen lässt:
Karte der Reykjaneshalbinsel, Klick aufs Bild führt zu höher aufgelösten Version. Bild vom isländischen Wetteramt.
Interessant ist auch die Verteilung der Beben in der Tiefe:
Verteilung der Erdbeben im Gelände, aufgetragen gegen die Tiefe, in der sie sich ereignet haben. Klick auf die Karte führt zu einer höher aufgelösten Version. Karte vom isländischen Wetteramt.
Hier zeigen sich zwei Hauptbereiche, in denen sich auch die stärksten Beben ereignet haben, die Masse der Beben ereignen sich in einer Tiefe von 5km oder flacher.
Die Ursache dieses Erdbebenschwarms ist den Geologen nach wie vor unklar, möglich sind sowohl rein tektonische Beben, da es in der Gegend bekannte Bruchlinien gibt als auch die Möglichkeit, das aufsteigende Magma verantwortlich ist. Die Gegend ist vulkanisch aktiv, der letzte Vulkanausbruch in der Gegend ereignete sich im Jahr 1340.
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Gibt es auch Gegenden nicht nicht vulkanisch aktiv sind? Island gilt doch als Vulkaninsel.
Sicher gibts die. Die Westfjorde sind beispielsweise gar nicht mehr aktiv, auch der äußerste Osten des Landes ist zu weit von den aktiven Zonen entfernt.