Im isländischen Vulkan Bárðarbunga ereignet sich seit heute nacht gegen 3 Uhr ein Erdbebenschwarm, dessen stärkstes Beben bisher eine Stärke von 3.1 erreichte. Obwohl ein starker Sturm über die Region am Nordrand des Vatnakjökull zieht (der die Messung kleinerer Beben unmöglich macht) sind bisher über 270 Beben gemessen worden. Da nach Angaben der Geologen zusätzlich auch vulkanische Tremor gemessen wurde, der entsteht wenn sich Magma unterirdisch bewegt, geht man hier von einer klar vulkanischen Aktivität aus.
Unklar ist, ob es zu einem Ausbruch kommt und wenn, wie gross dieser sein wird. Da das Eis des über dem Vulkan liegenden Gletschers gut 700m stark ist, würde es einen recht grossen Ausbruch erfordern um die Eisdecke zu durchbrechen und selbst das würde einige Zeit dauern. Wahrscheinlicher, wenn es denn zu einem Austritt von Lava kommt, ist wohl ein kleiner subglazialer Ausbruch der lediglich zu einem Gletscherlauf führt. Wie sich die Situation entwickelt, bleibt abzuwarten, zum aktuellen Zeitpunkt kann sich der Vulkan auch einfach wieder beruhigen.
Erdbebenkarte des Vatnajökull mit dem Erdbebenschwarm an der Bárðarbunga. Karte vom isländischen Wetterdienst, die aktuelle Karte findet sich hier.
Nachtrag 16.08.2014, 17:10: Mittlerweile haben die isländischen Behörden die niedrigste Warnstufe „Unsicherheit“ („Óvissustig“) über den Vulkan verhängt.
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Dann bleiben wir gespannt und beobachten, wie sich die Situation entwickeln wird…
Aktuell haben die „Erdwissenden“ ja verlautbaren lassen, dass es noch keine Anzeichen für einen begonnenen Ausbruch gibt. Wenn Rúv jetzt aber noch anfängt Leute am Mývatn zu interviewen und deren Meinung dazu einzuholen, kann es nicht mehr lange bis zum Ausbruch dauern!
Vor dem Ausbruch des Eyjafjallajökull kann ich mich noch gut an solche Interviews erinnern. Bekanntermassen hat sich der Vulkan dann nicht um die Meinung der Leute gekümmert.
In etwa 2 Wochen wollte ich in der Gegend unterwegs sein, ich hoffe mal dass ein möglicher Ausbruch mit dem unvermeidlichen Gletscherlauf nicht das gesamte Gebiet zwischen Goðafoss und Jökulsá á Fjöllum verheert. Auch sollten die Luftraumsperren erst nach meiner Ankunft aktiv werden ;-)
Bisher gibt es keine Anzeichen für einen Ausbruch und die Geologen sind da ja ohnehin vorsichtig. Also bleibt nichts als abzuwarten…
Bin ab dem 19. für drei Wochen in der Gegend. (Rundreise) hoffe, dass es noch solange hält. Oder zumindest bis wir durch sind.
Bleibt eigentlich nur abwarten und dann entscheiden……