Auf den Webcams aus dem Geldingadalur sind häufig Besucher zu sehen, in Island wird das ganze als „turist gos“ (wörtlich Touristenausbruch) bezeichnet. Nur wie kommt man zur Eruption, da dort keine Strasse hinführt?
Aktuell gibt es da zwei Möglichkeiten eine teure und eine die Zeit kostet. Die teure Möglichkeit ist es, einen Hubschrauberflug zu buchen sich direkt im Geldingadalur absetzen zu lassen. Die günstige, aber zeitintensive ist eine Wanderung von der Strasse 426 an der Südküste.
Karte des Wanderweges zur Eruptionsstelle. Karte von Icelandreview.
Der Weg ist mittlerweile durch Freiwillige markiert worden und soll gut sichtbar sein, trotzdem sind einige Sicherheitsmaßnahmen angebracht. Empfohlen werden für die ca. 3,5km lange Strecke (eine Richtung), für die man je nach Fitnesszustand und Wetter ca. 1,5 – 2h braucht neben ausreichend Getränken und Lebensmitteln auch festes Schuhwerk, ausreichend Kleidung (warme sowie auch wasserdichte), um gut hin- und zurückzukommen.
Man darf nicht vergessen, das der Winter in Island noch nicht vorbei ist und auch wenn es sich hier um eine Region handelt, die in knapp einer Stunde von Reykjavik aus mit dem Auto zu erreichen ist, liegt die Eruption doch in einem relativ schwer zugänglichen Gebiet. Zudem ist der Mobilfunkempfang dort schlecht, so dass es möglicherweise schwierig ist, Hilfe zu rufen, wenn das notwendig werden sollte.
Am Wochenende hat ein Wetterumschwung zu einem grösseren Einsatz des isländischen Rettungsdienstes Landsbjörg geführt, die sich letztendlich um ungefähr 40 Personen kümmern mussten, die nicht ausreichend ausgerüstet waren und teilweise an Unterkühlungen litten.
Vor Ort ist dann noch zu beachten, das der Vulkan Schwefeldioxid freisetzt, ein giftiges Gas. Es ist schwerer als Luft und sammelt sich daher gerne in Senken, was besonders problematisch ist, wenn wenig Wind ist. Ansonsten muss man bei der Annäherung an den Vulkan immer auf die Windrichtung achten.
Letztendlich gefährlich ist natürlich auch die Lava – das sind ja geschmolzene oder rotglühende Steine. Hier gilt es auch, ausreichend Abstand zu halten.
Island wäre nicht Island, wenn es mittlerweile nicht auch kommerzielle Angebote gäbe, zur Eruptionsstelle zu gelangen, so bietet beispielsweise Reykjavik Excursions Bustouren zum Beginn des Wanderweges an.
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