Ein weiteres hier noch nicht erwähntes Blog und Reisemagazin mit dem Thema Island ist „Zauber des Nordens“ von Marco Asbach. Er widmet sich verstärkt Reisethemen, aber auch Kultur und Musik der Insel. Neben seinem Blog will Marco jetzt auch ein gedrucktes Reisemagazin herausgeben.
Dafür sucht er auf dem Wege des Crowdfundings Unterstützer um einen Teil der Kosten für die erste Ausgabe vorzufinanzieren. Hierfür gibt es verschiedene „Belohnungen“ für die Unterstützer, angefangen mit der ersten Ausgabe des Magazins bis hin zu Wunschbildern. Alle Informationen gibt es auf der Unterstützungsseite bei Startnext, die hier zu finden ist. Ich fände es toll, wenn sich viele weitere Unterstützer fänden, die das Projekt unterstützen um die noch fehlende andere Hälfte der Unterstützungssumme zusammenkommen zu lassen.
Der Historiker Guðni Th. Jóhannesson hat, wie erwartet, die isländische Präsidentschaftswahl mit 39,1% der abgebenen Stimmen gewonnen. Die Wahl wird in einer Runde durchgeführt, der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt dabei die Wahl. Guðni wird damit am 01. August als Nachfolger von Ólafur Ragnar Grímsson, der nach 20 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl angetreten war, im Amtssitz in Bessastaðir einziehen. Das Ergebnis sieht in der Übersicht so aus (Graphik von RÚV):
Guðni am nächsten kam die parteilose Kandidatin Halla Tómasdóttir mit 27,9%, der Autor Andri Snær Magnason mit 14,3% und der ehemalige Ministerpräsident Davíð Oddsson mit 13,7%. Aufgrund des Erfolges isländischen Fußballnationalmannschaft war zunächst eine geringere Wahlbeteiligung erwartet worden, da viele Wähler kurzfristig zur EM in Frankreich sind. Das isländische Innenministerium hatte daher zusätzlich eine Wahlurne am Sitz der isländischen Fußballnationalmannschaft in Frankreich aufstellen lassen.
Weitere Informationen zu Islands nächstem Präsidenten finden sich (auf englisch) hier.
Mit einem 2:1 über Österreich hat sich Island heute als Gruppenzweiter für das Achtelfinale der Fußball-EM 2016 qualifiziert. War der Jubel bereits über das erreichen das Turniers und die bisherige Leistung groß, so wurde das heute durch den Sieg übertroffen. Das zeigt sich gut im isländischen Fernsehkommentar zum Siegtor:
The Icelandic commentary for Iceland's 94th minute winning goal is incredible 😂pic.twitter.com/B1ie4Axv9C
Die isländischen Präsidentschaftswahlen finden am 25. Juni statt, in den letzten Meinungsumfragen hat sich in den letzten Wochen wenig getan. Immer noch mit sehr deutlich Abstand führt in den Meinungsumfragen der Historiker Guðni Th. Jóhannesson mit 51% Zustimmung vor seinem nächsten Konkurrenten Davíð Oddsson mit 16,4%. Noch relativ dicht dran an Davíð Oddsson sind Andri Snær Magnason (15,5%) und Halla Tómasdóttir (12,5%), allerdings hat wohl keiner der drei Kandidaten einen realistische Chance, den Führenden einzuholen.
Alle Kandidaten und deren Zustimmungswerte sind in der untenstehenden Graphik zu sehen:
Nachdem ich in den letzten Tagen mehrere Fragen zu den Bauarbeiten am Jökulsárlon bekommen habe, hier die Antwort dazu. Gebaut wurde ein Damm, der so aussah, wie auf dem Screenshot der Míla-Webcam:
Grund für den Bau dieses Damms ist der zunehmende Abtrag von Material am Ufer des Abflußes aus dem Jökulsarlon, der bei der Strassenbaubehörde Sorgen nach der Standfestigkeit der Brückenfundamente ausgelöst hat. Aus diesem Grund wurde das Ufer auch früher bereits deutlich mit großen Felsen befestigt, es wurde vor einigen Jahren auch bereits ein ähnlicher Damm errichtet, der aber mittlerweile wieder erodiert ist. Mit den Damm werden zum einen große Eisberge im See gehalten und auch die Strömung wird umgelenkt.
Mit Beendigung der Bauarbeiten wurde die Oberkante des Damms wieder unter die Wasseroberfläche verlegt, da er jetzt nicht mehr befahren werden muss und auch so seine Funktion erfüllt. Der Jökulsárlon sieht jetzt wieder aus wie gewohnt.
Island hat heute abend in Stockholm im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest die Qualifikation für das Finale am Sonntag verpasst. Das Lied „Hear them calling“ der Sängerin Greta Salome überzeugte Zuschauer und Juroren nicht, so das Island nach 2015 wiederholt nicht an der Finalrunde teilnimmt. Wettbüros hatten Island vorher eine Finalteilnahme vorhergesagt, einen Sieg aber als unwahrscheinlich angesehen.
Die Ereignisse im Präsidentschaftswahlkampf geschehen gerade sehr schnell und beginnen ein wenig unübersichtlich zu werden. Der Reihe nach: Der amtierende isländische Präsident Ólafur Ragnar Grímsson hatte ja angekündigt, erneut zu kandidieren, weil das Land seiner Meinung nach in einer schwierigen Zeit sei und deshalb Stabilität wichtig sei.
Nach einem Fernsehauftritt zu möglichen off-shore Konten/Firmen seinerseits oder seiner Familie, in dem er eine Beteiligung strikt verneint hatte, ist er nun massiv unter Druck geraten, nachdem sich herausstellte, das seine Frau Dorit Moussaieff bzw. ihre Familie eben doch ein solches Konten/Firmengeflecht gehabt hat. Er selber beteuerte später, davon keine Kenntnis gehabt und außerdem die Frage der Reporterin diesbezüglich falsch verstanden zu haben.
Als nächster Kandidat hat dann der Historiker und Autor Guðni Th. Jóhann¬es¬son seine Kandidatur um das höchste isländische Staatsamt bekanntgegeben. Er gilt als ausgleichende Person der Mitte und betonte bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur, dass der Präsident ein „vereinigendes Symbol“ des Landes sein solle. In ersten Umfragen erreichte er Zustimmungswerte von 38%, während der Amtsinhaber auf 45% kam.
In diesem Jahr sind in Island neben den außerordentlichen Parlamentswahlen, die vermutlich im Oktober stattfinden werden, auch noch regulär Präsidentschaftswahlen. Der Amtsinhaber Ólafur Ragnar Grímsson wollte sich nach 5 Amtsperioden in Folge (und wie bereits eigentlich 2012) eigentlich nicht mehr zur Wahl stellen. Eigentlich deshalb, weil er gestern wieder einmal den Rückzug vom Rückzug bekanntgegeben hatte und das mit der politischen Instabilität, seiner Erfahrung und „tausender Stimmen die ihn aufgefordert hätten, seine Entscheidung zu überdenken“ begründet hatte.
Er ist zwar aktuell einer der beliebtesten Politiker, mit seinen Einmischungen in die Innenpolitik ist er aber auch nicht unumstritten. Bis vor einigen Tagen war im Feld der Kandidaten (zur Zeit gibt es ungefähr 15 Bewerber) kein klarer Favorit zu erkennen, bis der Autor Andri Snær Magnússon seine Absicht bekanntgab zu kandidieren. Ihm wurden realistische Chancen auf eine erfolgreiche Kandidatur eingeräumt, bis der Amtsinhaber jetzt seine erneute Kandidatur bekanntgab.
Wer sich ein klein wenig für die Hintergründe der aktuellen Regierungskrise interessiert, dem seien die folgenden zwei Artikel empfohlen:
Zum einen der von Hallgrímur Helgason „Wie schwierig, in Island reich zu sein!„, der bei der Welt erschienen ist. Er ist amüsant geschrieben, beleuchtet Hintergründe und erklärt Zusammenhänge. Dieser Artikel ist auf deutsch erschienen, hier im Grapevine auch auf englisch.
Dann der von Alda Sigmundsdóttir „A rerun of 2009? No, we Icelanders are much angrier this time“ beim Guardian veröffentlichte Artikel. Auch hier beleuchtet sie Hintergründe und die Stimmung im Lande, sehr interessant zu lesen. Dieser Artikel ist auf englisch erschienen.
Erdbeben sind unter dem Vatnajökull nicht ungewöhnlich, schließlich gibt es hier reichlich vulkanische Aktivität. Gestern gab es ein Beben der Stärke 4,2 im Bereich des Vulkans Bárdabunga in einer Tiefe von 3-5 Kilometern.
Erdbeben am 08.04.2016 unter dem Vatnajökull. Daten vom isländischen Wetterdienst, Livedaten hier.
Die Zone um Bárdarbunga ist seit dem Ausbruch vom letzten Jahr immer noch recht aktiv, die aktuellen Beben bedeuten nach Angaben der Geologen keine erhöhte Ausbruchsgefahr.